Der Esel - ein Synonym für das bewusste Leben

Wie komme ich auf die Idee, ein so stures, eigenwilliges und bockiges Tier als Synonym für Bewusstsein zu sehen?

Lass uns mal ganz von vorne beginnen.
Lass uns dort hingehen, wo uns unbewusst bewusst wird, dass wir unbewusst leben.
Lass uns dort hinsehen, wo wir als Mensch in eine Situation kommen, in der wir das erste Mal über den Sinn und unser Sein nachzudenken beginnen.

Lass uns zu dem Punkt gehen, wo uns das Leben scheinbar prüft und wir uns fragen:

 

Ist es das gewesen?

 

Welchen Traum gab es, den wir irgendwann mal hatten und verworfen haben.

 

Lass uns auch zu dem Punkt gehen, wo wir vor dem Nichts stehen, nichts mehr sehen, nichts mehr fühlen, nicht mehr weiter wissen und nach einem innerlichen Strohhalm suchen, der uns mobilisiert.

 

Genau zu diesem Punkt lass uns gehen, wo Stillstand herrscht, wo Stille ist und nur laute Gedanken wirr unser geistiges Ohr bombardieren und unser Herz mit Emotionen beschießen, die wir ernst nehmen, obwohl sie kommen und gehen.

 

Genau zu diesem Punkt, an dem wir uns aufgrund unseres Unser-Nicht-Bewusstseins von unseren Gedanken und von außen beeinflussen lassen. 

 

An dem Punkt, an dem wir allem hinterherlaufen ohne inne zu halten, ohne nachzufühlen, ohne mal die Zeit anzuhalten und das Nicht-Wissen auszuhalten, ohne uns wahrzunehmen und uns selbst zuhören.

 

An dem Punkt, wo uns das Außen hin und her zerrt. Wo der Gedanke "Was würden die anderen denken" uns von uns selbst noch mehr entfernt. 

 

Genau an diesem Punkt.

 

An dem Punkt, an dem es besser wäre uns zu fragen:

 

Ist es wahrlich wichtigwas die anderen von uns denken?

 

Ist es nicht wichtiger, zu beginnen uns selbst zu verstehen? Ist es nicht wichtiger, innezuhalten und aufzuhören in Aktionen zu gehen, die uns von uns selbst noch mehr entfernen, weil sie nicht aus unserem Herzen kommen?

 

Wieso nützen wir nicht die Momente, an denen wir keine Ahnung mehr haben was wir tun oder denken sollen.

 Jene Momente, die  uns lediglich darum bitten, stehen zu bleiben und nach innen zu lauschen.

Jene Momente, die uns die Antworten auf all unsere Fragen geben können.

Jene Momente, um uns die Zeit zu nehmen um zu lauschen, zu verinnerlichen und das Geschehene, den Moment zu verarbeiten, so wie es Esel tun.

 

ESEL sind wahre, echte Vorbilder 

 

im InnehaltenZeit und Raum zu nehmen um abzuwarten und wirklich zu verstehen.

 

Sie sind Vorbilder im „darauf pfeifen was andere von ihnen halten“

 

Egal wie unverstanden sie sind, sie agieren, so wie es gut für sie ist, so wie sie es im Moment gerade brauchen,so wie es für ihr Leben richtig ist.

 

Egal wie laut, hektisch, brutal, leise, lustig, schnell oder langsam eine Situation ist, in der sie sich gerade befinden, Esel nehmen sich Zeit für sich um richtig wahrzunehmen und verstanden zu haben, bevor sie losgehen, um richtig nachzufühlen, bevor sie entscheiden.

 

Und dann, wenn sie verstanden haben, wenn sie verarbeitet haben, wenn sie den Sinn erkennen und ihrer Meinung auch Sinn ergibt, was von ihnen verlangt wird oder sie von sich aus tun möchten, dann gehen sie los.

 

Zielgerichtet, motiviert, schwungvoll und voller Freude,

 

solange sie den Sinn wahrnehmen.

 

Solange sie von sich aus und eigenverantwortlich gehen können und jederzeit selbst entscheiden können.

 

Solange es sich richtig anfühlt.

 

 Dann schenken sie uns nicht nur das, was wir uns von ihnen gewünscht haben, sondern viel mehr. 

 

Sie schenken uns ihr Wesen als Dankbarkeit für das So-Sein-Lassen-Wie-SIE-SIND.

 

Der Esel ist ein Synonym für das bewusste Leben.

 

Weil er, egal wie hektisch, unübersichtlich, festgefahren oder aussichtslos eine Situation ist, immer zuerst inne hält, zu sich kommt, bei sich bleibt, sich sammelt und wenn der Grund, die Absicht total eindeutig und „einleuchtend“ für ihn ist, er zielstrebig motiviert, freudig losgeht.

 

Er braucht einen Grund, der ihm Freude bereitet, der seinem Instinkt sagt: Geh los, es ist es wert, macht Sinn und fühlt sich gut an.

 

Wir lachen über Esel, weil wir denken, dass er einer Karotte sinnlos hinterherläuft.

 

Ein Esel würde das nie tun und wenn, dann vielleicht nur ganz kurz, weil ihm sehr schnell bewusst wird, wie sehr das seine Lebensenergie verschwendet. Energie, die er für sein Leben benötigt.

 

Wir verschwenden allerdings fast jeden Tag unachtsam unsere Energie.

 

 

Wer ist jetzt der „Klügere“?

 

Alles Liebe

Petra